Die Nordeifeler bietet zahlreiche landschaftliche und kulturelle Sehenswürdigkeiten. Egal ob man Erholung, Entspannung oder mehr auf aktives Entdecken steht – die Nordeifel hat für jeden Geschmack das Richtige im Angebot.
Die vielen thematischen Wanderrouten wie der Eifelsteig, der AhrSteig, der Eifeler Quellenpfad, der Eifeler Kräuterpfad oder Römerkanal-Wanderweg ermöglichen das Erkunden der Landschaft und ihrer Sehenswürdigkeiten etappenweise für jeden Schwierigkeitsgrad.
Ebenso Fahrradfreunde können die Nordeifel und manches Sehenswerte anhand von Themenrouten wie etwa der Erft-Radweg, der Ahr Radweg oder Kyll-Radweg durchstreifen. Ein spannender Bahntrassen-Radweg und einer der längsten dieser Art in Europa ist die über 125 km lange Tour entlang der Vennbahn. Hier kann man munter zwischen Deutschland und Belgien pendeln.
Nationalpark und Seen
Der Nationalpark Eifel mit seinen seltenen Tieren und Pflanzen, der typischen Eifellandschaft mit Wäldern, Seen, Bächen und offenen Wiesen sowie zahlreichen Themenwanderungen ist eine gute Möglichkeit die Landschaft der Nordeifel kennenzulernen. Natürlich kann man auch aktiv sein und auf dem Rursee Kanufahren oder den Hochseilgarten in Rurberg besuchen. Der Wildnis-Trail ermöglicht das mehrtägige Durchwandern und Erkunden der wilden Seiten der Nordeifel.
Im Nationalpark Eifel findet man Wildkatzen, Luchse, Schwarzstörche, den Biber und viele andere Tiere. Ob im April zur Narzissenblüte, wo Millionen dieser gelben Blumen die Narzissenwiesen zwischen Hellenthal und Monschau bilden oder zur Ginsterblüte (dem Eifelgold) im Juni auf der Dreiborner Hochfläche oder zur Hirschbrunft im Herbst – der Nationalpark Eifel ist immer einen Besuch wert!
Wer den Nationalpark Eifel besucht, der kommt auch an einer weiteren Sehenswürdigkeit kaum vorbei. Die NS-Ordensburg Vogelsang dokumentiert eine ernste aber lehrreiche Geschichte als Schulungsstätte der NSDAP. Später wurde der gesamte Komplex mit Umland zunächst von den Briten und bald von den Belgiern als Truppenübungsplatz genutzt und erst 2006 in den Nationalpark integriert. Hier findet man heute zahlreiche Ausstellungen zur Natur, Geschichte und das Rotkreuz Museum. Auch das Geisterdorf Wollseifen, dessen Bewohner nach dem Krieg ihr Dorf aufgeben musste, ist einen Besuch wert.
Mit den Rangern und Wildführern des Nationalparks lassen sich außerdem hervorragende Touren unternehmen. Außerdem kann man Bootsfahrten auf dem Rursee oder mit dem Elektroboot auf dem Urftsee unternehmen und die Landschaft vom Wasser aus betrachten – ein interessanter Perspektivenwechsel.
Bei Üxheim-Ahütte in Rheinland-Pfalz findet man einen weitere Besonderheit der Nordeifel: der Dreimühlen Wasserfall (auch Nohner Wasserfall). Hier spingt der kalkhaltige Mühlenbach in den Ahbach und der Rundweg ist ausgesprochen schön. Ferner kann man im nahen und sehr gemütlichen Café leckeren Kuchen essen.
Die Nordeifel ist nicht nur ausgesprochen waldreich, sie hat auch zahlreiche Seen zu bieten. Neben den bereits gekannten sind auch der Kronenburger See, der Zülpicher See, die Steinbachtalsperre, der Freilinger See, der Liblarer See (einer der Villeseen) und der Bütgenbacher See (in Belgien) beliebte Badeseen im Sommer. Attraktiv als Wanderregion sind auch die Oleftalsperre, die Perlbachtalsperre und die Kalltalsperre.
Etwas ganz Besonderes landschaftlicher Natur ist auch das Hohe Venn (franz.: Hautes Fagnes), welches sich größtenteils auf belgischer Seite als Moorlandschaft erstreckt. Hier kann man herrliche Wanderungen unternehmen und die eigenwillige Landschaft erleben. Mit dem Botrange (694 m) befindet sich außerdem der höchste Punkt ganz Belgiens im Hohen Venn.
Auf geschichtlichen Spuren
Zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Nordeifel zählen sicherlich die zahlreichen historischen Überbleibsel aus vergangenen Zeiten. In die Zeit der Neandertaler kann man eintauchen, wenn man die Kakushöhle bei Mechernich besucht. Hier zwischen den Ortsteilen Eiserfey und Weyer lassen sich Siedlungsspuren bis 80.000 v. Chr. verfolgen.
Wer nicht ganz so weit in die Vergangenheit reisen möchte, der kann sich die vielen Hinterlassenschaften der Römer in der Eifel anschauen. Da wären zunächst die Überreste der einst mächtigen Römischen Wasserleitung aus der Eifel nach Köln zu nennen. Die Kölner brauchten damals frisches Wasser aus der Eifel und so konstruierten die Römer ein Gefällebauwerk ohne Pumpe der besonderen Art. Ausgehend vom Grünen Pütz bei Nettersheim war sie eine der längsten ihrer Art im gesamten Imperium Romanum. Eindrucksvoll ist noch heute der Archäologische Landschaftspark in Nettersheim (hier sollte man auch das Naturzentrum Eifel in Nettersheim besuchen, wo man mehr über die Naturgeschichte der Region erfährt und auch Fossilien sammeln kann), der römische Aquädukt bei Mechernich-Vussem, die Brunnenstube bei Mechernich-Kallmuth oder die Kalkbrennerei in Bad Münstereifel-Iversheim.
Für Wanderfreunde ist der Römerkanal-Wanderweg zu empfehlen, er ermöglicht auf ungefähr 116 km Länge das Erkunden von römischer Geschichte und Landschaft und ist in mehrere Tagesetappen aufgeteilt.
Die Römerthermen in Zülpich und das dortige Museum für Badekultur sollte man als Römerfan auf jeden Fall besuchen. Sehenswert sind in diesem Zusammenhang auch die römischen Villen in Bad Neuenahr-Ahrweiler und in Blankenheim.
Wer in Blankenheim ist, der sollte die Ahrquelle besuchen und das historische Zentrum des Ortes entdecken. In zwei alten Fachwerkhäusern ist außerdem das Eifelmuseum untergebracht, es ist zwar klein stellt aber die Region und das Leben der Menschen in alten Zeiten anschaulich dar.
Ebenso wie in Bad Münstereifel, Monschau und Mechernich-Kommern (hier finden regelmäßig historische Handwerkermärkte statt) findet man hier noch gut erhaltene Fachwerkhäuser, die Mittelalter und frühe Neuzeit auch architektonisch widerspiegeln. Ganz in der Nähe findet man außerdem die spannenden Felsen der Katzensteine (bei Mechernich-Katzvey), wo der rötliche Sandstein schon ein bisschen an Australien oder Arizona errinnert.
Die Erftquelle kann man in Nettersheim-Holzmühlheim besuchen und in der Gymnicher Mühle (bei Erftstadt), einer alten Wassermühle mit Informationszentrum, erfährt man noch mehr über diesen Fluss und seine Natur. Direkt daneben findet man einen spannenden Wassererlebnispark, sowie eine Falknerei.
Für ihre Greifvogelschau ist natürlich auch das Wildgehege in Hellenthal bekannt. Neben Adlern, Bussarden, Falken und Geiern sowie dem bekannten Andenkondor Santiago (der nicht fliegen will) trifft man hier auf Hirsche, Rehe, Bären, Wildschweine, Mufflons, Wildkatzen, Luchse, Vögel und Wildpferde. Einen Besuch wert ist auch der Hochwildpark Rheinland zwischen Mechernich-Kommern Süd und Mechernich-Katzvey, wo man ebenfalls typische Wildtiere der Region aber auch aus anderen Teilen der Erde vorfindet. Sehr beliebt ist der Streichelzoo am Beginn des Parks.
Historischer Jahrmarkt, die Kreisstadt Euskirchen und alte Burgen
Wer Kommern besucht, der sollte unbedingt auch das dortige LVR-Freilichtmuseum besuchen. Das Museum ist eines der größten Freilichtmuseen Europas und zeigt Baugruppen aus der Eifel, dem Bergischen Land, dem Westerwald und dem Niederrhein. Man findet Handwerkerhäuser, Schule, Kirchen, Windmühlen und vieles mehr. Mittlerweile ist hier außerdem der Marktplatz Rheinland entstanden mit einer alten Gaststätte aus der Nachkriegszeit, sowie eines der ersten Fertighäuser. So spiegelt das Museum mittlerweile nicht nur weit zurückliegende Epochen wider, sondern zeigt auch typische Häuser und Einrichtungen aus der Zeit des Wirtschaftswunders und der „alten“ Bundesrepublik.
Dazu kommen zahlreiche Dauerausstellungen und Wechselausstellungen – von den ersten Rheinländern in den USA bis hin zum Leben der Rheinländer von der französischen Besetzung, der Weltkriege und bis heute.
Hinzu kommen Brotbackkurse, Strickkurse, historische Spiele und Schreibkurse in alter Schrift. Gut besucht sind immer die verschiedenen Veranstaltungen am Wochenende wie etwa der Jahrmarkt Anno Dazumal, Erntedank, Sankt Martin oder der Advent für alle Sinne. Lebendige Geschichtsschreibung und -vermittlung wird hier groß geschrieben und wer in der Region ist, sollte dieses Museum unbedingt besuchen!
Es gibt allerdings noch weitere interessante Museen in der Nordeifel. Besonders erwähnenswert sind sicherlich die beiden Museen, die sich mit der Tradition und der Geschichte des Bergbaus in der Nordeifel beschäftigen. Im Bergbaumuseum Mechernich (auch mit Führungen „unter Tage“) kann man mehr über die Geschichte des Bleiabbaus erfahren, der bereits auf die Zeit der Kelten und Römer zurückgeht. Ebenso spannend ist ein Abtauchen in die Gänge der Grube Wohlfahrt in Hellenthal-Rescheid. Im ausgedehnten Rheinbacher Wald findet man ebenfalls noch Überreste des hier eher kurzweiligen Eisenerzabbaus, im Sommer bietet sich nach einer Wanderung ein Ausklingen im nahen Biergarten des Waldhotels an.
Wer mehr über die Kreisstadt Euskirchen erfahren will, der sollte das Stadtmuseum Euskirchen besuchen. Überhaupt hat die Kreisstadt Euskirchen einiges zu bieten. Die aus der Zeit um 800 stammende Sankt-Martinskirche ist ebenso eine Sehenswürdigkeit wie der Dicke Turm und die Überreste der einst ca. 1,5 km langen Stadtbefestigung.
Euskirchen ist nicht nur eine beliebte Einkaufsstadt, sondern hat auch einige sehr gepflegte Stadtparks zu bieten, wie etwa die Erftauen am Rande der Stadt, der Schillerpark oder der Ruhrpark (Stadtpark). Jogger und Nordic-Walking-Freunde findet man dagegen im Stadtwald rund um den Schillerstein. Außerdem gibt es in Euskirchen noch einige sehr schöne Stadthäuser, die ebenso interessant sind, wie ein Besuch auf dem Alten Markt mit etwas Verweildauer in einem der zahlreichen Cafés und Restaurants.
Eine der neueren Attraktionen in Euskirchen ist die Thermen & Badewelt Euskirchen eine Bade-, Wellness- und Saunawelt der Extraklasse. Und das Ganze auch noch landschaftlich reizvoll eingebettet in die Erftauen. Das Motto ist hier Urlaubsparadies unter Palmen (500 echte Südseeplamen!), wetterunabhängig und in Deutschland. Das größte Kino der Region ist ebenfalls in Euskirchen zu finden und im Kino-Center Galleria ist wohl für jeden Filmgeschmack etwas dabei.
Ebenfalls sehenswert ist die Alte Tuchfabrik Müller des Industriemuseums in Euskirchen-Kuchenheim. Hier erfährt man mehr über die Geschichte Euskirchens, als erfolgreiche Tuchstadt. Im Juni findet hier außerdem der bekannte Wollmarkt statt.
Die Nordeifel ist außerdem eine sehr beliebte und reich ausgestattete Burgenregion. Hinzu kommen zahlreiche Kirchen aber auch Abteien und Klöster, wie etwa die Abteil Mariawald (bekannt für seine leckere Erbsensuppe) oder das Kloster Steinfeld. Bekannte Burgen sind die Burg Satzvey (mit vielen Events, Ritterspielen und Musikveranstaltungen), die Burg Reifferscheid, die Hardtburg, die Wildenburg und die Burg Hengebach. Auch Monschau besitzt eine Burg, die heute als Jugendherberge genutzt wird und im Sommer auch als Openair-Location für Konzerte und Opern. Wer in Monschau ist, der sollte das Rote Haus, die Senfmühle und das Brauereimuseum besuchen.
Der Ort Monschau-Höfen ist nicht nur bekannt für seine riesigen Hecken und die nahen Narzissenwiesen, sondern auch für seine faszinierende Weihnachtskrippe. Wer diese mag, der sollte die Krippe in Mechernich-Strempt ebenso besuchen, wie die in Kreuzau-Drove. Und wer gar nicht genug bekommt, der sollte die ArsKrippana direkt hinter der Grenze auf belgischer Seite besuchen.
Hier kann man selbst im Sommer hunderte Weihnachtskrippen aus aller Herren Länder besichtigen. Diese Sehenswürdigkeiten sind nur einige Beispiele, die Nordeifel besitzt noch reichlich anderes Sehenswertes. Dazu gibt es aber mehr in unserem Blog.