Im Nationalpark Eifel kann man mehrere spannende Rangertouren unternehmen. Für gleichsam natur- und geschichtlich Interessierte bietet sich die Sonntagstour ab Vogelsang IP (IP=Internationaler Platz), einer ehemaligen NS-Ordensburg, zur heutigen Wüstung Wollseifen an. Treffpunkt für die Wanderung ist um 13.00 Uhr am „Rangerhut“.
Auf der gut 6 km langen Tour, die auch trotz einiger Steigungen gut für Familien mit Kleinkindern geeignet ist, erfährt man so einiges über das Konzept des Nationalparks, die verschiedenen Baum- und Holzarten, die Tierwelt (z.B. Rotmilan, Neuntöter, Rotwild und Hirsche) sowie das historische Wollseifen, dass in der Zeit von 1946 bis 2005 Teil eines Truppenübungsplatzes war und leider dabei auch entsprechend zerstört wurde.
Die Wanderetappen bieten ausreichend Pausen und Zeit für Informationen zur Dreiborner Hochfläche, den umliegenden Wäldern und den ökologischen Besonderheiten der umgebenden Natur.
Die Bewohner des damals ca. 500 Menschen umfassenden Eifeldorfes Wollseifen wurden 1946 von den Briten aufgefordert ihr Dorf innerhalb von drei Wochen zu räumen und mussten ab dann in den Nachbarorten unterkommen.
Der idyllische Ort wurde darauf trotz aller Proteste der Wollseifener zum Sperrgebiet erklärt und Teil des später von den belgischen Truppen verwalteten Truppenübungsplatzes Vogelsang. Von der Militärverwaltung wurden später noch einige Übungshäuser hinzu gebaut, um den Häuserkampf für Nato-Einsätze zu trainieren.
In der ehemaligen Schule des Ortes kann man anhand von Fotos und Infotafeln mehr über den Ort sowie seine Geschichte mit seiner mahnenden Tragik erfahren. Nach der Besichtigung geht es zurück zur Vogelsang IP, durch die heute wieder so friedlich der Natur überlassene Eifellandschaft. Die Wanderung ist wirklich hochinteressant und absolut zu empfehlen!