Die Nordeifel ist vor allen in den Hochlagen geprägt von einem besonderen Klima, einer charakteristischen Landschaft und einer relativ dünnen Bevölkerungsdichte. Daher gibt es hier einige seltene Tier- und Pflanzenarten, die man andernorts nicht mehr findet.
Insbesondere im Bereich des Nationalparks Eifel und der umgebenden Gebiete findet man eine auffällig schöne und seltene Fauna und Flora. Bekannteste Vertreter sind sicherlich Vorzeigearten wie die Wildkatze, der Luchs und der Biber. Bei den Pflanzen sind die Narzissen und der Ginster, das Gold der Eifel Anziehungspunkte für interessierte Besucher.
Dabei ist der Fokus auf diesen Arten oft zu stark, denn es gibt etliche andere Tier- und Pflanzenarten, die ebenso faszinierend und selten sind.
Nicht nur Waldkauz, Luchs und Biber
Die Wälder der Eifel sind natürlich bevölkert mit Hirschen, Rehen, Kaninchen und Wildschweinen. Besonders im Herbst sind die röhrende Hirsche mittlerweile ein Schauspiel für sich. Dann kämpfen die Platzhirsche um die Gunst der Weibchen und es kommt zu beeindruckenden Konzerten der besonderen Art.
Man findet außerdem Füchse, Feldhasen und Feldmäuse sowie Igel. Die Bewohner in den Dörfern der Eifel haben das Glück immer wieder Eichhörnchen zu treffen. Weniger freuen sie sich vielleicht über wühlende Maulwürfe, Spitzmäuse oder Marder, die in Wohnsiedlungen nicht immer willkommen sind.
Die Vogelwelt der Nordeifel ist reich an Arten. So findet man Amseln, Bachstelzen, Bergfink, Blässhuhn, Blaumeisen, Buchfinken, Buntspechte, Eichelhäher, Eisvögel, Elstern, Feldlerche, Fischreiher, Gimpel, Grauspecht, Grünling, Haubentaucher, Kiebitz, Kohlmeisen, Kormoran, Kuckuck, Nachtigall, Nilsgans, Raben, Rauchschwalben, Regenpfeifer, Ringeltaube, Rotkehlchen, Singdrosseln, Sperlinge, Stare, Störche, Wildgänse und Zaunkönige – nur um einige Vertreter der Vogelwelt stellvertretend zu nennen.
Ornithologen finden in der Nordeifel durchaus eine spannende Spielwiese für ihr Hobby. Hinzu kommen zahlreiche Greifvögel wie verschiedene Arten von Adler, Bussard, Falken, Geier, Habicht und Milan. Ebenso ist die Nordeifel für ihre zahlreichen Eulenarten bekannt, hier sind Arten wie Raufußkauz, Sumpfohreule, Uhu, Waldkauz und Waldohreule zu nennen.
In den zahlreichen Wasserzonen mit Flüssen und Seen findet man auch viele Wassertiere und Fische wie etwa Aale, Äschen, Bachforellen, Barsche, Brassen, Döbel, Forellen, Goldfische, Gründling, Hechte, Karpfen, Rotaugen, Ukelei, Welse und Zander. Hinzu kommen Amphibien wie Erdkröten, Feuersalamander, Frösche, Geburtshelferkröte und einige Molcharten.
Auch die selten gewordenen Blindschleichen findet man noch in der Nordeifel, ebenso wie andere Reptilien wie etwa Mauereidechse, Waldeidechse und Ringelnattern.
In Höhlen und alten Bunkern des Westwalls findet man auch Fledermäuse. Natürlich findet man in den Landschaftszonen der Eifel auch die typischen Vertreter von Insekten und einige hochinteressante Schmetterlingsarten.
Narzissenfest und das Gold der Eifel
Die Pflanzenwelt in der Nordeifel ist geprägt von einem typischen Mittelgebirgscharakter in Mitteleuropa. Man findet Mischwäldern, weite Wiesen, Felder, Seen und Flüsse. Die ausgedehnten Fichtenwälder sind das Ergebnis der Wiederaufforstung in preußischer Zeit und in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg. Die zum Teil heftigen Gefechte in den Wäldern der Eifel hatten so starke Beschädigungen hervorgerufen, dass die damalige Forstverwaltung schnell wachsende Bäume bevorzugte.
Damit ging aber der ursprüngliche Buchenwald verloren, ein Umstand, den der Nationalpark Eifel wieder umkehren möchte. So wird z.B. bei vom Borkenkäfer befallenen Fichten nicht eingegriffen oder Douglasien abgeholzt.
Die gesamte Eifel ist außerdem bekannt für die hier vorhandenen seltenen Pflanzenarten und Wildkräuter. Beispiele hierfür sind u.a. Bärlauch, Bärwurz, Baldrian, Beifuß, Buschwindröschen, verschiedene Farnarten, Moose, Ginster (Eifelgold), Kornblumen, Löwenzahn, Narzissen (Narzissenwiesen), Heidekraut, Maiglöckchen, Ringelblumen, Schafgarbe, Schlüsselblumen, Spitzwegerich sowie Krokusse, Hahnenfuß, Margeriten, Orchideen, Holunder und Wacholder. Die Eifel ist daher auch ideal für eine Kräuterwanderung, die es einem ermöglicht bisher unbekannte Kräuter und Pflanzen kennen zu lerne.
Vor allem die blühenden Narzissenwiesen haben die Nordeifel überregional bekannt gemacht. Einige Fichtenwälder wurden für dieses Naturschauspiel entfernt, da diese Blumen auf ihren Plätzen mehr Licht benötigten.
So finden sich etwa zwischen Ende März (manchmal erst ab Mitte April) und Anfang Mai etliche dieser Blumen als Frühlingsboten auf den Wiesen im Perlenbachtal, Fuhrtsbachtal (südlich von Monschau) und Oleftal (Hellenthal). Jedes Jahr lädt übrigens die NRW-Stiftung zu einem Narzissenfest ein.
Die Natur der Nordeifel kann man besonders gut auf den kilometerlangen Themenrouten, dem Schöpfungspfad oder dem Wildnis-Trail des Nationalparks erleben. Auf dem Kermeter Weg wird auch für Kinder dabei alles sehr anschaulich erklärt, kostenloses Rangertouren werden ebenfalls angeboten.